Wendy Habermehl
Im Internet fiel mir ein kleiner Schimmel auf; wenige Bilder und eine kurze Beschreibung dazu. Ich nahm Kontakt zum Verkäufer auf und ließ mir ein Video von ihm zusenden, indem er in Bewegung zu sehen war. Ich wurde auf einen angeblichen „Schritt- und Bewegungsfehler“ aufmerksam gemacht, der für mich als Freizeitreiterin erst einmal kein Problem darstellte. Der Verkauf sollte seine letzte Chance sein, da er mittlerweile schon fünf Jahre alt war und auf Grund seines unrunden Gangbildes nicht richtig ausgebildet werden konnte.
Mit den wenigen Informationen die wir hatten, fuhren wir kurzerhand mit einem geliehenen Pferdeanhänger in den Norden um ihn anzuschauen, wussten aber insgeheim schon, dass es bereits um uns geschehen war!
Blauäugig und ohne Ankaufsuntersuchung nahmen wir ihn mit nach Hause. Er fand seinen Platz in einem Privatstall von sehr guten Freunden, wo er liebevoll in die vorhandene Herde integriert wurde. Tags über konnten sie sich auf der Koppel austoben und grasen und in der Nacht fand er seine Ruhe in einer geräumigen Box.
Seine Geschichte
Der bisher namenlose Schimmel mit Holsteiner Abstammung sollte als Springpferd ausgebildet werden. Nachdem er jedoch das Freispringen ohne Wettbewerbsambitionen absolviert hatte und danach für eineinhalb Jahre auf der Koppel stand, sollte er nun eingeritten werden. Die hohen Erwartungen konnte er allerdings nicht erfüllen, da er in schlechter körperlicher Verfassung war.
Bei uns angekommen, bestellte ich den Hufschmied ein, da die Hufe in der Vergangenheit offensichtlich kaum bearbeitet worden waren. Er kämpfte mit Hufgeschwüren und einem Hufspalt und auch das Hufegeben kannte er nicht.
Zu seinem reduzierten Allgemeinbefinden kam auch eine Mangelernährung, die durch das schlechte Gebiss verursacht worden war und die wir ebenfalls behandeln ließen.
Impfungen sowie Wurmkuren waren auch nicht auf dem aktuellen Stand und wurden nachgeholt.
Die Ergebnisse einer Blutuntersuchung waren niederschmetternd. Es wurde ein Selen-, Mineralstoff- und Spurenelementmangel festgestellt, die Leberwerte waren ebenfalls verändert.
Ein Osteopath diagnostizierte eine Verschiebung von diversen Wirbeln, was auch sein unrundes Gangbild erklärte.
Wir gaben ihm die Zeit, die er brauchte, um sich zu erholen und in seinem neuen zu Hause anzukommen und tauften ihn auf den Namen Charmeur.
Im darauffolgenden Frühjahr fing er plötzlich an zu Husten
Innerhalb kurzer Zeit war der Tierarzt viermal auf dem Hof und behandelte ihn mit Schmerzmitteln, Kortison und Maskeninhalation. Der Tierarzt meines Vertrauens stellte schließlich fest, dass Charmeur ein Allergiker war und auf Grund dessen und einer verschleppten Lungenentzündung dringend in einen Offenstall umziehen musste.
Im neuen Stall angekommen war es schön mit anzusehen, dass es ihm langsam immer besser ging. Das Glück hielt aber leider nicht sehr lange an, denn in den Monaten des Fellwechsels und in den darauf folgenden Sommermonaten kämpften wir immer wieder mit Rückschlägen. Kaum hatte er sich etwas erholt, kam ein erneuter Rückschlag…
Selbstständigkeit
Geprägt von der Geschichte meines Charmeurs reifte in mir allmählich der Wunsch nicht nur meinem Tier helfen zu wollen, sondern auch allen anderen Pferden und Haustieren mit Allergien, Atemwegsproblematiken und Hauterkrankungen etwas Gutes zu tun.
Unser mobiler, speziell zur maskenlosen Soleinhalation umgerüsteter Pferdeanhänger ist universell einsetzbar, ob zur Behandlung von Erkrankungen, Stärkung des Immunsystems oder um Ihrem Tier prophylaktisch etwas Gutes zu tun.
Inhalationskur mit Sole
Empfohlen wird eine drei- bis fünftägige Inhalationskur, zu je 20 Minuten.
Im geschlossenen Hänger werden ionisierter Sauerstoff und Sole für zwanzig Minuten vernebelt. Danach kann sich das Tier noch ein paar Minuten entspannen und den restlichen Nebel auf der Haut wirken lassen. Nach der Inhalation wird angeraten das Tier leicht zu bewegen. So können gelöste Beläge der Atemwege und Lunge leichter abtransportiert und abgehustet werden.
